Donnerstag, 15. Oktober 2020
ein ruhiger, freundlicher Mensch
"Sicherlich." Kramer stand auf und ging zur Tür. Gross und die beiden Sicherheitsbeamten standen draußen und warteten gespannt. "Gross, kommen Sie rein."

Sie gingen in den Raum.
"Geben Sie dem Professor die Papiere", sagte Kramer. "Er möchte sie studieren, bevor er sich entscheidet."
Gross holte die Akte aus seiner Manteltasche, einen Umschlag aus Manila. Er reichte sie dem alten Mann auf dem Bett. "Hier ist sie, Professor. Sie können sie gerne untersuchen. Werden Sie uns Ihre Antwort so bald wie möglich geben? Wir sind natürlich sehr gespannt darauf, anzufangen."
"Ich gebe Ihnen meine Antwort, wenn ich mich entschieden habe." Er nahm den Umschlag mit einer dünnen, zitternden Hand. "Meine Entscheidung hängt davon ab, was ich aus diesen Papieren herausfinde. Wenn mir nicht gefällt, was ich herausfinde, dann werde ich mich in keiner Form an dieser Arbeit beteiligen." Er öffnete den Umschlag mit zitternder Hand. "Ich bin auf der Suche nach einer Sache."
"Was ist es?" sagte Gross.
"Das ist meine Sache. Hinterlassen Sie mir eine Nummer, unter der ich Sie erreichen kann, wenn ich mich entschieden habe."
Lautlos legte Gross seine Karte auf die Kommode. Als sie hinausgingen, las Professor Thomas bereits den ersten Aufsatz, die Skizze der Theorie.
Kramer saß gegenüber von Dale Winter, seinem zweiten in der Reihe. "Was dann?" sagte Winter.
"Er wird uns kontaktieren." Kramer kratzte mit einem Zeichenstift auf etwas Papier. "Ich weiß nicht, was ich denken soll."
"Was meinst du?" Winters gutmütiges Gesicht war verwirrt.
"Sehen Sie." Kramer stand auf, lief hin und her, die Hände in den Taschen seiner Uniform. "Er war mein Lehrer am College. Ich respektierte ihn sowohl als Mann als auch als Lehrer. Er war mehr als eine Stimme, ein sprechendes Buch. Er war ein Mensch, ein ruhiger, freundlicher Mensch, zu dem ich aufschauen konnte. Irgendwann wollte ich immer so sein wie er. Jetzt sehen Sie mich an."
"Und?"

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