Mittwoch, 30. Dezember 2020
Kamayeeeeeeeeeeeeeeeeena!
Unter dem fahlen Pelz um ihre spitzen Ohren war das exquisite Wesen-Gesicht ganz verrückt. Sie flüsterte mir zu, aber ihr Dialekt war so dicht, dass ich nur wenige Worte verstehen konnte, und diese wenigen hätte ich am liebsten nicht gehört. Ein älterer Chak grunzte zum Schweigen auf, und sie ließ sich wiegend und summend nieder.

Auf allen Tischen standen Tassen und Karaffen, und eine Frau kippte eine blasse, phosphoreszierende Flüssigkeit in eine Tasse und bot sie mir an. Ich nahm einen Schluck, dann noch einen. Es war kalt und angenehm säuerlich, und erst beim zweiten Schluck wurde es auf meiner Zunge süß, und ich wusste, was ich schmeckte. Ich tat so, als würde ich schlucken, während die Augen der Frau auf mich gerichtet waren, und schaffte es dann irgendwie, das schmutzige Zeug auf mein Hemd zu schütten.

Selbst vor den Dämpfen war ich vorsichtig, aber ich konnte nichts anderes tun. Das Zeug war shallavan, geächtet auf jedem Planeten im Terranischen Imperium und jedem halbwegs anständigen Planeten außerhalb.

Immer mehr Gestalten, Menschen und Kreaturen, drängten sich in den Keller, der nicht sehr groß war. Der Ort sah aus wie der schlimmste Alptraum eines Drogenträumers, erhellt von den Farben des rauchenden Weihrauchs, der schwankenden Menge und[90] ihren monotonen Schreien. Ganz plötzlich gab es einen Feuerschein aus violettem Licht und jemand schrie in rasender Ekstase: "Na ki na Nebran n'hai Kamaina!"

"Kamayeeeeeeeeeeeeeeeeena!", schrie die in Trance versetzte Meute.

Ein alter Mann sprang auf und begann, die Menge zu beschimpfen. Ich konnte seinem Dialekt gerade noch folgen. Er redete über Terra. Er sprach über Unruhen. Er brabbelte mystisches Kauderwelsch, das ich nicht verstand und auch nicht verstehen wollte, und pöbelnde Anti-Terran-Propaganda, die ich nur zu gut verstand.

Ein weiteres Aufflackern von Lichtern und ein weiterer langer Schrei im Refrain: "Kamayeeeeeeeeeeeeeeeeeeena!"

Evarin stand im Feuerschein des vielfarbigen Lichts.

Der Spielzeugmacher, wie ich ihn zuletzt gesehen hatte, katzenglatt, anmutig fremdartig, eingehüllt in einen Schwall von schwindelerregenden Krimis. Hinter ihm war eine Schwärze. Ich wartete, bis der schmerzhafte Lichterglanz verblasste, dann, als ich meine Augen anstrengte, um an ihm vorbei zu sehen, bekam ich den schlimmsten Schock.

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